Unsere Hochlandrinder ernähren sich ausschliesslich von saftigem Gras, Heu und Silage. Auf den Einsatz von Kraftfutter zur Leistungssteigerung verzichten wir. Mineralstoffe werden den Tieren in Form von Lecksteinen zur Verfügung gestellt. Die Kälber saugen ca 10 Monate bei der Mutter, kauen aber jeweils schon sehr früh wie die Grossen auf den ersten Grashälmen herum.
Die Tiere werden ganzjährig im Freien gehalten. Von Frühling bis Herbst ist die Herde auf der weitläufigen Weide unterwegs und wichtig ist auch immer ein Schattenplätzchen. Im Winter haben sie die Wahl einen gedeckten Platz im Stall einzunehmen oder sie sind im offenen Laufhof unterwegs. Der dicke Pelz schützt sie vor Kälte und Nässe. Rinder, die so naturnah und tierfreundlich gehalten werden, wachsen langsam heran und liefern erstklassiges Fleisch.
Sie sind gelassen und gutmütig. Bei regelmässigem Kontakt entwickeln sie ein persönliches Verhältnis zum Besitzer und lassen sich sehr gerne striegeln. Auch lieben sie es, wenn sie von der elektrischen Kuhbürste durchgekämmt werden. Mit einem Leckerbissen wie Apfel, trockenes Brot oder eine handvoll Salz kann man ihnen eine Freude machen...
Wie der Name bereits sagt, stammt das Schottische Hochlandrind (Scottish Highland Cattle) ursprünglich von den nordwestlichen schottischen Inseln und den windgeprägten Hochlandmooren. Das anspruchslose Hochlandrind war damals die Lebensgrundlage der Kleinbauern. Ein grosser Vorteil war, dass die Herden keinen Stall benötigten und auch während den strengen Wintern draussen gefüttert werden konnten. Wie auch noch heute ist der Norden Schottlands geprägt von kargen Böden, welche wenig Futter für die Schottischen Hochlandrinder hergaben. Dadurch wurden die Tiere vermehrt in den Süden Schottlands und den Norden Englands getrieben wo sie auf saftigen Wiesen grasen konnten. Der Weg dorthin war hart und schwer und kaum eine andere Rasse hätte diese überstanden. Die eher kleinen, dafür umso kräftigeren und ausdauernden Tiere waren wie geschaffen für die steinigen, kargen und zum Teil steilen Berghänge. Der dicke Pelz schützte sie vor den regelmässigen, kalten und starken Winden.
Im Jahre 1884 wurde erstmals eine Hochlandrinder- Vereinigung gegründet mit entsprechendem Herdebuch. Damals waren die Rinder fast ausnahmslos schwarz, denn dunkle Tiere galten als besonders stark und robust. Später dann um das Jahr 1919 änderte sich diese Ansicht und es wurden mehrheitlich helle und rot- braune Tiere gezüchtet. Dem Trend zu Folge wollte niemand mehr die schwarzen Kühe kaufen. Diese damalige Modeerscheinung hat bis heute ihre Spuren hinterlassen.
Sieht man heute irgendwo bei uns in der Schweiz eine schottische Hochlandrinder- Herde sind die meisten Tiere rot (red). Daneben trifft man auch vereinzelt die übrigen Farbtöne an, es sind dies: schwarz (black), blond (yellow), grau (dun), weiss (white)und selten auch gestreift (brindle). In der heutigen Zeit gelten weisse Tiere als selten, und werden daher auch wieder vermehrt gezüchtet.
Schottische Hochlandrinder sind klein und robust. Kühe wiegen bei 110- 120 cm Widerristhöhe zwischen 450 und 550 kg, Bullen bei 125- 135 cm Widerristhöhe zwischen 600 und 700 kg, je nach Qualität des Futters. Krankheiten sind für Schotten nahezu ein Fremdwort. Die Kühe sind langlebig und fruchtbar. Kühe von über 20 Jahren mit 16 aufgezogenen Kälbern sind keine Seltenheit. Sie sind perfekte Mütter und bringen ihren Nachwuchs oft im Frühjahr noch bei frostigen Temperaturen ohne jegliche Hilfe zur Welt. Die Kälber leben dann bis zu ca. 10 Monaten mit ihren Müttern und dem Bullen bei der Herde und werden vor der Geburt Ihrer Geschwister im knappen Jährlingsalter von der Herde getrennt, sprich abgesetzt.
Hochlandrinder sind einfach anders und das Wichtigste: sie sind einfach schön.